Mineralogie

Aus den großherzoglichen Sammlungen, die den Grundstock des Hessischen Landesmuseums Darmstadt bilden, ging auch die Mineralogische Sammlung hervor. Großherzog Ludewig I. begann als Erbprinz mit dem Aufbau einer eigenen Sammlung. Die Sammeltätigkeit seiner Mutter Karoline (1721–1774) scheint ihn dabei inspiriert zu haben, denn er baute auf ihrem Bestand auf. In der Zeit von 1802 bis 1811 wurden Mineralien-Sammlungen des Barons von Hüpsch, des Mineralogen von Klippstein, des Bergrates Emmerling und des Münzmeisters Fehr angekauft. Nach dem Tod des Barons im Jahre 1805 gelangte die restliche Sammlung aus Köln als Nachlass an das Großherzogliche Museum.

Ein Höhepunkt der Sammeltätigkeit war 1995 der Erwerb der Sammlung Paul Ruppenthal. Diese Sammlung erhält ihren besonderen Wert durch eine große Anzahl wissenschaftlicher Raritäten, die zugleich auch ästhetische Kostbarkeiten und damit „Juwelen der Natur“ sind.

Da der Bergbau im Odenwald erloschen und durch Renaturierung kaum neues Material zugänglich ist, sah sich das Museum früh verpflichtet, wichtiges und unersetzliches Referenzmaterial zu erhalten.

Der Ausbau der historischen regionalen Sammlung begann daher 2002 mit dem Ankauf der Sammlung Ecker. Im Jahr 2004 kam die Sammlung Theo Schmitt mit 4.500 Mineralien als Schenkung in das Museum, 2010 wurde die Sammlung durch einen weiteren Ankauf ergänzt. Inzwischen ist die Odenwaldsammlung auf etwa 7.500 Exemplare angewachsen und hat sich somit fast verdreifacht.

Der jüngste Ankauf im Jahr 2012 beinhaltet eine Micromount-Sammlung aus Reichenbach. Reichenbach ist neben Nieder-Beerbach, Mackenheim und Auerbach der bekannteste Mineralienfundort im Odenwald. Die Sammlung besteht aus 900 Spitzenstufen von über 110 verschiedenen Mineralien. Reichenbach ist der Fundort im Odenwald, der die meisten Typmineralien hervorgebracht hat (Reichenbachit, Petitjeanit, Medenbachit, Hentschelit und Phosphogartellit).

Die Mineraliensammlung umfasste im Jahr 2014 ca. 33.000 Mineralien. In der Ausstellung werden im systematischen Teil Mineralien aus aller Welt gezeigt, die wegen ihrer Besonderheit in Form, Farbe und Seltenheit aus den vielfältigen Sammlungen ausgewählt wurden. Die Präsentation erfolgt nach mineralogischen Kriterien wie der Klassifikation nach chemischer Zusammensetzung – unterteilt wird dabei in neun verschiedene Klassen wie Elemente, Sulfide oder Carbonate. Im regionalen Teil werden Mineralien aus zwölf Fundorten des Odenwalds präsentiert.

Kontakt

Dr. Oliver Sandrock
T 06151 3601-262

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