Forschung
Die am HLMD durchgeführte Forschung zu Wirbellosen konzentriert sich vorwiegend auf die Insektenordnung Orthoptera (Heuschrecken) und zielt auf die Beschreibung noch unbekannter Arten ab. Der geographische Schwerpunkt liegt hierbei in der Kapregion Südafrikas, welche sich durch ihre enorme und weltweit einzigartige Pflanzendiversität auszeichnet und eine Vielzahl noch unbeschriebener Wirbellosenarten beherbergt. In der flügellosen Heuschreckengattung Betiscoides Sjöstedt, 1923, welche endemisch für die Kapregion Südafrikas ist, sind bislang drei Arten beschrieben. Kürzlich durchgeführte morphologische sowie genetische Untersuchungen gesammelter Individuen ergaben, dass eine deutlich ausgeprägtere Differenzierung besteht als bisher bekannt. Die Beschreibung der neu entdeckten Arten bietet die Basis für weiterführende Studien zu möglichen co-evolutiven bzw. wirtspezifischen Prozessen zwischen Betiscoides und Arten der Pflanzenfamilie Restionaceae. Die Untersuchungen zur Biodiversität und deren Wandel sollen in Zukunft auf die hiesige Region ausgeweitet werden.
Schutz
Über den Gefährdungsstatus vieler Invertebraten ist oft wenig bekannt, da die Datengrundlage bezüglich Populationsgrößen und ökologischen Ansprüchen lückenhaft ist. Diese Informationen sind jedoch zwingend notwendig um Schutz- sowie Erhaltungsmaßnahmen zu initiieren. In Zusammenarbeit mit der Stellenbosch University (Department of Conservation and Entomology) und der Universität Trier soll mit Hilfe der erhobenen Daten zu Kurzfühlerheuschrecken eine Bewertung des Gefährdungsstatus von Heuschrecken in der Kapregion erfolgen.
Kontakt
Dr. Daniela Matenaar
T 06151 3601-268