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Gestaltung: BOROS, mit einem Ausschnitt aus: Joan Miró, Les Agulles del Pastor, 1973, Sammlung Museum für Druckgrafik, Rankweil GmbH&Co. KG © Successió Miró / VG Bild-Kunst, Bonn 2023

19.01.2023

Urknall der Kunst. Moderne trifft Vorzeit

24. März bis 25. Juni 2023

Wo liegt der Ursprung der Kunst? Dieser Frage ging der deutsche Ethnologe Leo Frobenius zu Beginn des 20. Jahrhunderts nach. Über zwei Dutzend Expeditionen führten ihn und seine Forschungsteams zu den Höhlenmalereien Europas, Afrikas und Asiens. Der wohl bekannteste Mitreisende war der ungarische Forscher Lászlo Almásy. Seine Entdeckung der »Höhle der Schwimmer« erfuhr 1996 durch die Verfilmung »Der Englische Patient« nachträglich ungeahnte Berühmtheit.

Auch Künstlerinnen und Künstler gehörten zu den Expeditionsteams. Sie fertigten über 8.000 gemalte Nachschöpfungen dieser sensationellen Bilderwelten an, die 20.000 Jahre in die Vergangenheit führen. Noch heute befinden sie sich im Besitz des Frobenius-Instituts in Frankfurt am Main.

Für die Künstler der Moderne war die Entdeckung der Höhlenmalereien ein Schlüsselerlebnis. Viele ließen sich von diesen Uranfängen der Kunst inspirieren. Sie übernahmen abstrahierende Darstellungsformen und stilistische Mittel der Felsbilder und waren überzeugt, dem anthropologischen Kern der Kunst auf diese Weise näher zu kommen. Joan Miro und Willi Baumeister besuchten die Höhe von Altamira. Picasso ging angesichts der Malereien in Lascaux so weit zu sagen: »Wir haben nichts Neues dazugelernt.«.

Alfred H. Barr erkannte diese Verbindung zwischen Moderne und Vorzeit und stellte die Sammlung Frobenius 1937 im Museum of Modern Art New York aus. Im MoMA waren Moderne und Vorzeit auf unterschiedlichen Etagen voneinander getrennt ausgestellt. In Darmstadt wird nun der einzigartige Dialog zwischen Moderne und Vorzeit durch eine präzise Gegenüberstellung anschaulich gemacht.

Die Ausstellung »Urknall der Kunst« entsteht in Kooperation mit dem Frobenius-Institut, Frankfurt und geht dieser künstlerischen Auseinandersetzung erneut nach.

Sie bringt sieben Positionen der Klassischen Moderne in einen Dialog mit den Felsbildern der Vorzeit. Eine dieser Positionen ist Joseph Beuys, der sich selbst als »wiedergeborenen Höhlenzeichner« bezeichnete. Weitere große Namen sind Joan Miró, Paul Klee, Pablo Picasso, Hans Arp, Willi Baumeister und André Masson. Die Leihgaben kommen aus öffentlichen und privaten Sammlungen der Schweiz, Österreichs, Frankreichs und Deutschlands, unter ihnen das Centre Pompidou Paris, die Nationalgalerie Berlin und das Kunstmuseum Basel.

Die Ausstellung führt uns in eine archaische Bildwelt, die vielen aus dem Hollywood-Film »Der Englische Patient« bekannt sein wird. Die »Höhle der Schwimmer« wird hier zum magischen Ort einer großen, tragischen Liebe zwischen dem oben erwähnten ungarischen Forscher Ladislaus (Lászlo) Almásy und der Britin Katharine Clifton, die für die Royal Geographical Society Almásys Expedition zum Gilf-el-Kebir-Plateau begleitet.

Von der realen Frobenius-Expedition aus dem Jahr 1933 werden in der Ausstellung originale Farben und Malutensilien zu sehen sein, die vor wenigen Jahren bei nachträglichen Ausgrabungen vor Ort gefunden wurden.

Ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Führungen, Talks und partizipativen Aktionen ergänzt die herausragenden Bilder, die in einer großen historischen Spannweite die Essenz der Kunst damals und in der Moderne belegen.

In Kooperation mit
Gefördert durch
Medienpartner

Pressekontakt:

Yvonne Mielatz-Pohl (Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit)

Hessisches Landesmuseum Darmstadt
Friedensplatz 1
64283 Darmstadt

Tel.: +49 (6151) 3601-300

E-Mail: presse@hlmd.de

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