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Platypelis Ranjomena, Foto: Jörn Köhler, HLMD

27.04.2020

Neuer ›Rotschenkelfrosch‹ aus Madagaskar

Im Rahmen von Forschungen zur Artenvielfalt in Madagaskar hat ein Team deutscher, madegassischer und italienischer Forscher*innen eine neue Froschart entdeckt, darunter Dr. Jörn Köhler, Zoologe am Hessischen Landesmuseum Darmstadt. Der neu entdeckte Frosch, Platypelis ranjomena,  gehört zur Familie der Engmaulfrösche, welche auf Madagaskar besonders artenreich vertreten ist. Der wissenschaftliche Artname leitet sich aus der madegassischen Sprache ab, ranjo = Bein und mena = rot. Die Art ist an ihren auffällig roten Schenkeln zu erkennen, welche in normaler Sitzposition allerdings weitgehend verdeckt bleiben. Die Funktion dieser roten, im Englischen auch als »flash marks« bezeichneten, Flecken ist unbekannt. Sie könnten als Warnfarben bei der Abwehr von Fressfeinden eine Rolle spielen.

»Wie viele Arten der Regenwälder Madagaskars, ist auch diese neue Froschart durch die fortschreitende Lebensraumzerstörung in ihrer Existenz bedroht.«, sagt Dr. Jörn Köhler. Besonders die Regenwälder entlang der Ostküste Madagaskars, die den Lebensraum der neuen Art darstellen, gehören zu den am stärksten durch Brandrodung dezimierten Lebensräumen.

Derzeit sind 366 Froscharten aus Madagaskar bekannt. Ihre eindeutige Identifizierung erfordert die Kombination verschiedener wissenschaftlicher Methoden. »Nur wenn wir Erbgut, Rufe und äußeres Erscheinungsbild der Frösche analysieren und miteinander vergleichen, können wir sicher sein, eine neue Art entdeckt zu haben.«, erklärt Köhler.

Original Publikation:

Glaw, F., M. D. Scherz, A. Rakotoarison, A. Crottini, A. P. Raselimanana, F. Andreone, J. Köhler & M. Vences (2020): Genetic variability and partial integrative revision of Platypelis frogs (Microhylidae) with red flash marks from eastern Madagascar. - Vertebrate Zoology 70 (2): 141–156.  DOI: 10.26049/VZ70-2-2020-04

Fachfragen bitte an:

Dr. Jörn Köhler
Naturgeschichte

Pressekontakt:

Yvonne Mielatz-Pohl (Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit)

Hessisches Landesmuseum Darmstadt
Friedensplatz 1
64283 Darmstadt

Tel.: +49 (6151) 3601-300

E-Mail: presse@hlmd.de

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