14.01.2025
»Ich sammle – also bin ich. Über den Fetisch Sammeln«
Podiumsdiskussion, Freitag 24. Januar 2025, 19.30 Uhr
Mit
Jakob Lena Knebl (Künstlerin)
Markus Pires Mata (Designer)
Dr. Nina-Marie Schüchter (Kunsthistorikerin)
Dr. Gabriele Mackert (Ausstellungskuratorin)
Moderation: Cécile Schortmann (Journalistin und Fernsehmoderatorin, 3sat-Kulturzeit)
Sehr geehrte Medienvertreter*innen,
liebe Kolleg*innen,
was sammeln ist, weiß jede*r. Wir kennen es von Kindheitstagen an: Steine, Muscheln, Aufkleber … Auch Künstler*innen und Designer*innen faszinieren Dinge und sie experimentieren gerne mit ihnen. Jakob Lena Knebl und Markus Pires Mata sind Spezialist*innen der Inszenierung und setzen sich dabei ebenso gerne mit Malerei wie Mode, Skulptur und Körperbilder auseinander wie mit Handwerkstraditionen und Populärkultur. Wir haben die beiden Wiener*innen eingeladen, aus dem Schatz unserer universalen Sammlungen eine persönliche Ausstellung zusammenzustellen. Für »Ich muss mich erst mal sammeln« durchstöberten sie Depots von Kunsthandwerk, Mineralogie und Zoologie und entdeckten dabei auch lange nicht gezeigte Objekte.
In einer spektakulären Rauminstallation erscheint wie in Wunderkammern der Renaissance alles als Teil eines kuriosen Kosmos‘. Radikal subjektiv, provokant und poppig setzen sie sich dabei über museale Ordnungen, Kategorien, Wert- und Geschmacksurteile hinweg.
Die Vorstellung davon, was Kunst ist und was sie sein soll ist nicht nur von persönlichen Vorlieben geprägt, sondern auch von kulturellen, historischen und sozialen Faktoren. Während der Kunstgeschmack oft als subjektiv angesehen wird, gibt es lange Tradition von Versuchen, objektive Kriterien für gute Kunst festzulegen. Dabei zeigt sich, dass die Kriterien ständig neu verhandelt werden. Museen, als Orte der Bewahrung des Kulturguts, kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Sie objektivieren das Sammeln, das auf persönlicher Ebene als Konsumlust oder irrationale Lust am Besitzen wollen kritisiert werden mag, und legen fest, was sammlungswürdig ist.
Cécile Schortmann wird als Moderatorin rund um das Thema Sammeln einen Blick auf das weitgefächerte Phänomen von Wunderkammer, über Obsession bis Fetisch werfen.
Die Kunsthistorikerin Nina-Marie Schüchter forscht zum Sammeln als künstlerische Praxis und sieht Wunderkammern des 16. und 17. Jahrhunderts als eine Form von Präsentation an, die uns die Komplexität der Welt akzeptieren lässt. Ihre interdisziplinäre Dissertation »Wunderkammern als künstlerische Praxis – Sammeln, Ordnen und Zeigen im Anthropozän« wurde zuletzt mit dem Hans Süssmuth-Preis ausgezeichnet. Darin untersucht sie Wunderkammern und was sie zum interdisziplinären Wissen der Gegenwart beitragen. Nina-Marie Schüchter ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kunstgeschichte der Heinrich–Heine-Universität Düsseldorf.
Veranstaltungsort: Haupthalle
Eintritt: 14 Euro inkl. Ausstellungsbesuch, Teilnahmetickets online unter www.hlmd.de oder an der Museumskasse erhältlich, begrenztes Kartenkontingent
Für Rückfragen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.
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Pressemeldung
Pressebild
Jakob Lena Knebl und Markus Pires Mata mit OF 2, Ausstellung »Ich muss mich erst mal sammeln«, Darmstadt 2024 © Foto A. Ebert, HLMD; Jakob Lena Knebl, VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Pressekontakt:
Yvonne Mielatz-Pohl (Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit)
Hessisches Landesmuseum Darmstadt
Friedensplatz 1
64283 Darmstadt
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