05.05.2025
Das Physikalische Kabinett
Neu in der Dauerausstellung des Hessischen Landesmuseums Darmstadt
Sehr geehrte Medienvertreter*innen,
das Hessische Landesmuseum Darmstadt präsentiert mit Messinstrumenten, Fernrohren und Erd- sowie Himmelsgloben Objekte aus dem Physikalischen Kabinett, die auf die Ursprünge des Museums im 17. Jahrhundert zurückgehen.
Es gibt in Deutschland nur wenige Sammlungen historischer physikalischer Geräte, die zum Zweck der Lehre und Forschung zusammengetragen wurden. Der gezielte Aufbau des Physikalischen Kabinetts im Hessischen Landesmuseum Darmstadt geht zurück auf den Museumsgründer, den Landgrafen Ludwig X., ab 1806 Großherzog Ludewig I. (1753–1830). Erste physikalische Objekte waren bereits im 17. Jahrhundert an den Darmstädter Hof gekommen, weitere über die Mutter des Landgrafen, die Große Landgräfin Karoline (1721–74).
Noch als Erbprinz kaufte der Landgraf eine, wie es in den Dokumenten heißt, »optische Maschine«. Ab 1790 erwarb er systematisch weitere physikalische Geräte für seine Sammlung. Zum Teil gab er die Geräte bei Mechanikern in Auftrag, die er eigens hierfür nach Darmstadt holte. Der schottische Mechaniker Alexander Fräser baute für den Landgrafen ein Hygrometer, eine Dosensonnenuhr sowie Messinstrumente. Der Glasbläser und Hofphysikus Joseph Ciarcy fertigte Thermometer, Luftdruck- und Dichtemesser. Eines der wertvollsten Sammlungsobjekte ist die Rechenmaschine von Johann Helfrich von Müller.
Mit den Objekten des Physikalischen Kabinetts wurden öffentliche Lehrvorträge gehalten, die sich eines so großen Zulaufs erfreuten, dass zwischen 1832 und 1840 Platzkarten wegen Überfüllung des 150 Plätze umfassenden Saales ausgegeben werden mussten. Für die Vorträge ließ der damalige Leiter des Physikalischen Kabinetts, Ludwig Johann Schleiermacher, Demonstrationsmodelle aus Weißbuche herstellen, mit denen er Phänomene der Statik und Dynamik anschaulich machte. Sie haben sich als einzigartiger Sammlungsbestand erhalten. Mit dem Tod Schleiermachers 1844 endeten die öffentlichen Veranstaltungen und der systematische Ausbau der Sammlung des Physikalischen Kabinetts.
Das Physikalische Kabinett ist im Tieffoyer des Landesmuseums verortet, die berühmte Rechenmaschine in der Schatzkammer.
Alle Fotos: A. Ebert, HLMD
Über einen Hinweis in Ihrem Medium freuen wir uns.
Für weiterführende Fragen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.
Pressematerial zum Download
Pressemeldung
Pressebild 1
Physikalisches Kabinett 1, Foto: A. Ebert, HLMD
Pressebild 2
Physikalisches Kabinett 2, Foto: A. Ebert, HLMD
Pressebild 3
Physikalisches Kabinett 3, Foto: A. Ebert, HLMD
Pressekontakt:
Yvonne Mielatz-Pohl (Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit)
Hessisches Landesmuseum Darmstadt
Friedensplatz 1
64283 Darmstadt
Tel.: +49 (6151) 3601-300
E-Mail: presse@hlmd.de