Sammlung | Paläontologie |
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Highlights | Mastodon |
Standort | Dauerausstellung Messelbau, 1. Obergeschoss |
Paläontologie
Die Ursprünge der Sammlungen der Erd- und Lebensgeschichte gehen auf den Darmstädter Naturforscher Johann Heinrich Merck (1741–1791) zurück. 1792 erwarb Landgraf Ludwig X. dessen Nachlass für sein Naturalienkabinett – die Grundlage der heutigen Sammlung.
Die paläontologische Ausstellung präsentiert mit Fossilien aus den letzten 50 Millionen Jahren die Schwerpunkte der Sammlung. Der Ausstellungsbereich »Paläogen – Neogen – Quartär« widmet sich dabei unterschiedlich alten Fossilfundstellen.
Wichtige Darmstädter Wirbeltierfossilien entstammen den ca. 10 Millionen Jahre alten Dinotheriensanden Rheinhessens, einer Ablagerung des Ur-Rheins in der Nähe Alzey. Hier findet sich ein Reichtum an fossilen Großsäugern, vom Rüsseltier Deinotherium bis zum Menschenaffen. Die Gesteine sind Ablagerungen des Ur-Rheins und zeichnen den geschwungenen Verlauf des Flusses zwischen Westhofen, Eppelsheim, Alzey und Bingen nach. Der Lebensraum bestand aus Auenwäldern, Grasflächen um den Fluss und Wäldern im Hinterland.
Die Bezeichnung Dinotheriensande geht auf den Paläontologen Johann Jakob Kaup (1803 – 1873) zurück. Der Inspektor des Darmstädter Naturalienkabinetts hatte in dem Gebiet 1835 zusammen mit dem Geologen August von Klipstein als erster den Oberschädel eines Deinotheriums (Ur-Elefant) ausgegraben. Kaups Beschreibung dieses und vieler weiterer Säugetiere begründeten die wachsende Bedeutung der Darmstädter Sammlung.
1854 erwarb Kaup in London ein berühmtes US-amerikanisches Fossil: Das Skelett eines Mammut americanum. Peale’s Mastodon hatte 1801 in Philadephia als erstes montiertes Skelett der USA großes Aufsehen erregt.
Weitere bekannte Fossilien der Sammlung entstammen den Rheinschotter-Ablagerungen der nördlichen Oberrheinebene. Diese Ablagerungen vereinen Sedimente der letzten Warm- und Kaltzeit zwischen etwa 130.000 und 11.500 Jahren. Die Funde sind mit Wollhaarmammut, Wollnashorn, Waldelefant, Waldnashorn, Flusspferd, Wasserbüffel, Bison und Riesenhirsch entsprechend vielfältig. Ein Highlight der Sammlung ist der Crumstädter Waldelefant: ein Zeitzeuge aus der letzten Warmzeit.