Als eines der letzten Universalmuseen Deutschlands beherbergt das Hessische Landesmuseum Darmstadt unter seinem Dach eine große Vielfalt unterschiedlichster Sammlungsgegenstände. Die sechs für den Kunstbereich angestellten Diplom-Restauratorinnen und -Restauratoren betreuen tausende Objekte, darunter Gemälde, Skulpturen, archäologische und kunsthandwerkliche Artefakte sowie volks- und völkerkundliche Gegenstände. In den letzten Jahren hat die Ausstellungstätigkeit an allen Häusern international stark zugenommen. Die Prüfung, ob ein Kunstwerk ausgeliehen werden kann, die Abwägung zwischen Transportrisiko und Unterstützung von Ausstellungsvorhaben, schließlich, bei Zusage, die Vorbereitung und nicht selten die Begleitung des Exponates auf seine Reise bestimmen einen erheblichen Teil des restauratorischen Alltags.
Konservieren
Die im Museum bewahrten Werke, ob ausgestellt oder deponiert, bestehen zum größten Teil aus organischen Materialien. Diese sind Alterungsprozessen und den damit verbundenen materialspezifischen und optischen Veränderungen unterworfen. Daraus ergibt sich eine der Hauptaufgaben der Restauratoren: die Erhaltung und Pflege der Sammlung.
Unter dem Begriff »präventive Konservierung« werden im Museum Rahmenbedingungen geschaffen, die dazu dienen, die Kunstwerke in aller Hinsicht (konstante Temperatur bei 20 ± 2°C und 50% ± 5 % relativer Feuchtigkeit) zu schützen, sie optimal auszustellen und sie für die nachkommenden Generationen zu erhalten.
Restaurieren
Ein weiteres wichtiges Arbeitsgebiet ist die Durchführung von Konservierungs- und Restaurierungsmaßnahmen, die notwendig werden, wenn Alterungsprozesse so weit fortgeschritten sind, dass Bestandteile eines Kunstwerks zu zerfallen drohen, oder wenn die Intention des Künstlers nicht mehr erfahrbar ist, weil sich das Werk so sehr verändert hat. Nach eingehenden Voruntersuchungen werden Restaurierungskonzepte erstellt und unter Berücksichtigung der zeitgemäßen, konservatorischen Gesichtspunkte umgesetzt.
Einen spannenden Schwerpunkt bildet die Zusammenarbeit mit den zuständigen Kustoden bei der wissenschaftlichen Erforschung der Bestände unter kunsttechnologischen und restaurierungsgeschichtlichen Aspekten. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen u.a. in Sammlungs- und Bestandskataloge ein. Die über die bereits untersuchten Objekte angelegten Dokumentationen dienen als Grundlage für zukünftige Restaurierungsprojekte.
Die Restaurierungsabteilung des HLMD ermöglicht Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten in Form einjähriger, studienvorbereitender Praktika sowie die Betreuung von Studenten im Zuge von Semester- und Masterarbeiten.
Kontakt
Dipl. Rest. Olivia Levental
Restaurierungsleitung
Kunst- und Kulturgeschichte
T 06151 3601-230
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