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Marie Mohr

07.08.2024

Aufruf für Bioblitz 2024

Die Heide und ihre Artenvielfalt. Heide als Kulturlandschaft Mitteleuropas

Die Heidelandschaften mit ihrer Tier-und Pflanzenwelt stehen im Mittelpunkt eines Aufrufs zur Erfassung der Artenvielfalt. »Über die Heide sind wir gegangen,…« schrieb schon Hermann Löns in einem Gedicht über die Heide. Naturbeobachtende in Darmstadt und Umgebung sind nun aufgefordert, die Heidelandschaften im Rahmen des Bioblitz 2024 zu erforschen. Dabei können in Heidelandschaften neben Heidekräutern viele weitere Pflanzen- und Tierarten entdeckt werden.

Ziel des Aufrufs ist es, Fotos von der Kulturlandschaft und ihren Pflanzen und Tieren darin zu machen und diese Fotos bei Observation.org hochzuladen oder in der App »ObsIdentify« zu melden. So können Naturinteressierte einerseits etwas über die Natur lernen und gleichzeitig erheblich zur Erforschung dieses Landschaftstyps beitragen. Deshalb rufen das Hessische Landesmuseum Darmstadt zusammen mit der Naturbeobachtungsplattform Observation.org und den regionalen Partnern zum Beobachten und Melden auf. 

Heide ist nicht gleich Heide. Typische Zwergsträucher der Heidelandschaften werden oft umgangssprachlich Heide genannt. In der Ökologie versteht man unter Heidelandschaften die Vegetationstypen des Offenlandes. Sie sind durch niedrige Zwergsträucher wie etwa Besenheide, Heidelbeere und Preiselbeere mit immergrünem, hartem Laub geprägt. Es gibt trockene Heiden, Feucht- und Naßheiden und natürlich zusammen mit der Heide vorkommende Vegetation wie Borstgrasrasen und Silikatmagerrasen. Bekannte Heidelandschaften sind die Lüneburger Heide in Niedersachsen, die Colbitz-Letzlinger Heide in Sachsen-Anhalt, die Senne und die Westruper Heide in Nordrhein-Westfalen oder die Schorfheide in Brandenburg. 

Der Großteil der heute bestehenden Heidelandschaften ist durch menschliche Nutzung entstanden. Jahrhundertelang führten Waldbeweidung mit starkem Verbiss und/oder Niederwaldwirtschaft auf mageren Böden und Plaggenwirtschaft zur Entstehung der Heidelandschaften. Heute gibt es diese Art der Nutzung nicht mehr. Und durch intensive Land- und Forstwirtschaft gelangen immer mehr Nährstoffe in unsere Landschaften. »Heidelandschaften sind schützenswert, da nährstoffarme Ökosysteme in Mitteleuropa heutzutage sehr selten geworden sind.«, erklärt Dr. Christoph Lünterbusch, Leiter des LWL-Bildungs- und Forschungszentrums Heiliges Meer. »Es gibt Pflanzen und Tierarten, die auf solche mageren Standorte angewiesen sind. Um den Fortbestand solcher Heiden als Kulturlandschaften sicherzustellen, müssen diese dauerhaft gepflegt werden.« Ohne diese Maßnahmen würde sich wieder Wald einstellen.

Beobachtungen von allen Meldenden tragen zur Erforschung des Lebensraumstypes Heide mit seinen speziellen Tier- und Pflanzenarten bei und leisten einen Beitrag zum Bioblitz 2024. Beim Bioblitz können alle Interessierten mitmachen und über das gesamte Jahr hinweg Beobachtungen von Pflanzen, Pilzen und Tieren innerhalb ihrer kreisfreien Stadt oder innerhalb ihres Landkreises melden.

Für Interessierte stehen Informationen zu dem Projekt #bioblitz2024 auf der Website bereit: www.bioblitze.lwl.org

 

Ergebnisse der Bioblitze 2024:

https://observation.org/bioblitz/categories/landkreise-and-kreisfreie-stadte-2024/

 

Bildunterschrift:

Besenheide (Calluna Vulgaris) Foto: Marie Mohr


Fachfragen bitte an:

Dr. Daniela Matenaar
Kuratorin Zoologie
Rezente Wirbellose

Tel.: +49 (6151) 3601-268
E-Mail: daniela.matenaar@hlmd.de


Über einen Hinweis in Ihrem Medium freuen wir uns. Für Rückfragen stehen wir gern zur Verfügung.

Pressematerial zum Download
Marie Mohr

Besenheide (Caluna-Vulgaris)

Foto: Marie Mohr

Pressekontakt:

Yvonne Mielatz -Pohl (Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit)

Hessisches Landesmuseum Darmstadt
Friedensplatz 1
64283 Darmstadt

Tel.: +49 (6151) 3601-300

E-Mail: presse@hlmd.de

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